Die private Krankenversicherung (PKV) bietet Beamten viele Vorteile, besonders im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Doch gerade für Beamte mit Vorerkrankungen stellt sich häufig die Frage, ob ein Wechsel in die PKV sinnvoll ist – oder ob sie besser in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben sollten.
Dieser Beitrag beleuchtet, warum der Wechsel in die PKV auch mit Vorerkrankungen möglich ist, welche Herausforderungen dabei auftreten können und wie Beamte mit Vorerkrankungen optimal abgesichert werden.
Warum die PKV für Beamte besonders attraktiv ist
Die private Krankenversicherung bietet Beamten gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung zahlreiche Vorteile, vor allem:
- Bessere Leistungen: In der PKV können Beamte ihre Leistungen individuell anpassen – vom Chefarzt über Einbettzimmer im Krankenhaus bis hin zu besonderen Medikamenten.
- Kurze Wartezeiten: In der PKV gibt es in der Regel keine langen Wartezeiten auf Arzttermine und Behandlungen.
- Keine Beitragserhöhung durch Krankheit: Der Beitrag zur PKV bleibt für Beamte unabhängig von Gesundheitszustand und Vorerkrankungen stabil. Die Beiträge hängen ausschließlich vom Alter und der Tarifwahl ab.
- Beihilfe: Beamte profitieren von einer Teilzahlung durch den Dienstherrn, die häufig einen Großteil der Beiträge abdeckt.
Dennoch fragen sich viele Beamte mit Vorerkrankungen, ob es trotz der möglichen Vorteile für sie ratsam ist, in die PKV zu wechseln.
Welche Herausforderungen gibt es bei der PKV für Beamte mit Vorerkrankungen?
Beamte, die bereits mit gesundheitlichen Einschränkungen in die private Krankenversicherung wechseln wollen, müssen einige Besonderheiten beachten. Der Wechsel in die PKV kann auch mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein – vor allem dann, wenn die Vorerkrankung nicht korrekt angegeben wird oder nicht transparent behandelt wird. In diesem Fall kann es zu folgenden Herausforderungen kommen:
1. Gesundheitsprüfung bei der PKV
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung müssen Beamte bei einem Wechsel in die private Krankenversicherung eine Gesundheitsprüfung durchlaufen.
Die private Krankenversicherung prüft dabei:
- Die Vorerkrankungen, die möglicherweise zu höheren Risiken führen können.
- Der Aktuelle Gesundheitszustand und ob weitere medizinische Behandlungen nötig sind.
- Ob es eventuell chronische Krankheiten oder medikamentöse Behandlungen gibt, die die Versicherung beeinflussen könnten.
2. Risikozuschläge
Ein Risikozuschlag ist eine der häufigsten Folgen von Vorerkrankungen. Wenn die PKV feststellt, dass ein Beamter ein höheres Gesundheitsrisiko hat, kann sie einen Zuschlag auf den Beitrag verlangen. Dieser Zuschlag kann je nach Erkrankung und Schweregrad der Vorerkrankung hoch ausfallen und den Beitrag der Versicherung spürbar erhöhen.
3. Ausschlüsse von Leistungen
In einigen Fällen kann es vorkommen, dass die private Krankenversicherung bestimmte Leistungen ausschließt, die für Beamte mit Vorerkrankungen wichtig sind. Dazu zählen häufig Behandlungen im Zusammenhang mit der Vorerkrankung oder die Übernahme bestimmter Medikamentenkosten.
Was passiert, wenn ich als Beamter mit Vorerkrankungen die PKV wechseln möchte?
Die Gesundheitsprüfung und ihre Konsequenzen
Der wichtigste Schritt bei einem Wechsel in die PKV ist die Gesundheitsprüfung. Diese erfolgt in der Regel durch einen Antrag auf Versicherungsschutz, bei dem alle relevanten Fragen zu bestehenden Krankheiten und gesundheitlichen Risiken beantwortet werden müssen.
Wenn Sie eine Vorerkrankung haben, sollten Sie diese korrekt und vollständig angeben, da die Versicherung das Recht hat, den Antrag abzulehnen, wenn sie Informationen nicht erhält, die sie zur Risikobewertung benötigt. Eine unvollständige oder falsche Angabe kann später zu erheblichen Problemen bei der Leistungsabrechnung führen und zur Kündigung der Versicherung.
Nach der Gesundheitsprüfung kann die Versicherung auf verschiedene Weise reagieren:
- Annahme ohne Zuschläge oder Ausschlüsse: Dies passiert, wenn Ihre Vorerkrankung als wenig risikobehaftet eingestuft wird oder nach der Prüfung festgestellt wird, dass keine Einschränkungen bestehen.
- Annahme mit Risikozuschlägen: In diesem Fall nimmt die PKV Ihren Antrag an, verlangt jedoch einen zusätzlichen Beitrag, der aufgrund Ihrer Vorerkrankung anfällt.
- Ausschluss von bestimmten Leistungen: In einigen Fällen kann die Versicherung bestimmte Leistungen ausschließen, wie zum Beispiel Behandlungen im Zusammenhang mit der Vorerkrankung.
- Ablehnung des Antrags: Dies ist der Fall, wenn die PKV Ihre Erkrankung als zu risikobehaftet ansieht und die Gesundheitsprüfung negativ ausfällt. Dies kann besonders dann der Fall sein, wenn Sie unter einer schweren chronischen Erkrankung leiden.
Was passiert mit der Beihilfe?
Ein großer Vorteil für Beamte, die in die private Krankenversicherung wechseln, ist die Beihilfe, die der Dienstherr übernimmt. Bei der Beihilfe handelt es sich um eine finanzielle Unterstützung, die den Beamten bei den Kosten der PKV entlastet.
Die Beihilfe deckt einen bestimmten Prozentsatz der Behandlungskosten ab. In den meisten Bundesländern liegt der Beihilfesatz zwischen 50 % und 70 % der Krankheitskosten. Der Beamte muss für den verbleibenden Anteil durch eine private Krankenversicherung aufkommen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Beihilfe für Beamte mit Vorerkrankungen ebenfalls weiterhin zur Verfügung steht, jedoch keine zusätzlichen Leistungen für spezifische Behandlungen im Zusammenhang mit der Vorerkrankung übernommen werden können.
Was kann ich tun, wenn ich Vorerkrankungen habe?
1. Die Auswahl des richtigen PKV-Tarifs
Als Beamter mit Vorerkrankungen ist es besonders wichtig, den richtigen PKV-Tarif zu wählen. Viele Versicherer bieten spezielle Tarife für Beamte an, die sich von den Standardtarifen unterscheiden. Diese Tarife berücksichtigen in der Regel den Beihilfeanteil und bieten kostengünstige und passgenaue Lösungen für Beamte.
Darüber hinaus gibt es PKV-Tarife, die weniger strenge Gesundheitsprüfungen vornehmen und so auch für Beamte mit Vorerkrankungen geeignet sind. Bei der Auswahl des Tarifs ist es wichtig, alle Leistungen und Ausschlüsse zu überprüfen, um sicherzustellen, dass der Versicherungsschutz den individuellen Bedürfnissen entspricht.
2. Anwartschaftsversicherung
Ein weiterer sinnvoller Schritt für Beamte, die später in die PKV wechseln möchten, ist die Anwartschaftsversicherung. Diese Lösung hilft dabei, den Gesundheitszustand zu „sichern“ und später problemlos in die private Krankenversicherung zu wechseln – ohne erneute Gesundheitsprüfung. Die Anwartschaftsversicherung schützt Beamte vor möglichen Risiken bei einer späteren Gesundheitsprüfung und stellt sicher, dass spätere Vorerkrankungen keine negativen Auswirkungen auf die Versicherungsaufnahme haben.
Sollte ich als Beamter mit Vorerkrankungen die PKV wechseln?
Ob der Wechsel in die PKV sinnvoll ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Bei jungen Beamten mit leichteren Vorerkrankungen oder einer kurzen Krankheitsgeschichte kann der Wechsel ohne großes Risiko erfolgen. Bei schwerwiegenden Erkrankungen sollte jedoch genau geprüft werden, ob der Wechsel zu einer teuren PKV mit hohen Risikozuschlägen oder Ausschlüssen führt. In solchen Fällen kann es sinnvoller sein, in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben oder die Anwartschaft zu wählen, um später ohne große Gesundheitsprobleme in die PKV zu wechseln.
Der Wechsel in die PKV als Beamter mit Vorerkrankungen – eine gut durchdachte Entscheidung
Der Wechsel in die PKV kann für Beamte mit Vorerkrankungen durchaus sinnvoll sein, wenn die richtigen Schritte unternommen werden. Wichtige Faktoren wie die Wahl des richtigen PKV-Tarifs, Anwartschaftsversicherungenund die Prüfung der Beihilfe spielen dabei eine entscheidende Rolle. Bei richtiger Planung können Beamte ihre Gesundheitsabsicherung auch mit bestehenden Vorerkrankungen optimieren und von den Vorteilen der privaten Krankenversicherung profitieren.
Individuelle Beratung zur PKV für Beamte mit Vorerkrankungen – unabhängig und transparent
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Sie mit Ihrer Vorerkrankung optimal abgesichert werden und welche PKV-Tarife für Sie am besten geeignet sind.

Häufige Fragen zum Thema „PKV wechseln als Beamter mit Vorerkrankungen“
Kann ich als Beamter mit Vorerkrankungen die PKV wechseln?
Ja, grundsätzlich ist der Wechsel in die PKV auch bei bestehenden Vorerkrankungen möglich. Die Höhe des Beitrags hängt jedoch von der Schwere der Erkrankung und den gewählten Tarifen ab.
Werden meine Vorerkrankungen bei der PKV berücksichtigt?
Ja, die PKV prüft Ihre Gesundheit und kann Risikozuschläge erheben oder bestimmte Leistungen ausschließen, wenn Sie bereits eine Vorerkrankung haben.
Was passiert, wenn ich wegen meiner Vorerkrankung abgelehnt werde?
Wenn die PKV Ihren Antrag ablehnt, können Sie sich an einen anderen Anbieter wenden oder gegebenenfalls eine Anwartschaftsversicherung abschließen, um später ohne Gesundheitsprüfung wechseln zu können.
Was ist, wenn die Beihilfe meine Behandlungskosten nicht vollständig abdeckt?
Die Beihilfe übernimmt einen Großteil der Kosten, aber für den verbleibenden Anteil müssen Beamte mit einer PKV aufkommen.



